Nach der Geburt ist alles ausgeleiert? „Ein Mythos“, sagt Beckenbodenexpertin Birgitt Lantzberg. „Sex nach Schwangerschaft und Geburt scheitert nicht an einer zu weiten Vagina.“ Die ziehe sich wenige Wochen nach der Entbindung wieder zusammen. „Was aber überdehnt ist, nennt sich Beckenbodenmuskulatur“, weiß die zweifache Mutter. Was dabei hilft, diese Muskelpartie wieder zu stärken und so die alte Sensibilität wieder zu erlangen, verrät sie hier.
Nach der Geburt dreht sich zunächst alles um den kleinen Familienzuwachs. Gerade beim ersten Kind brauchen Eltern Zeit, um sich in die neuen Rollen einzufinden: Geburtsverletzungen der Frau müssen heilen, das Stillen funktionieren und irgendwie müssen Mama und Papa lernen mit weniger oder schlechtem Schlaf zurechtzukommen. Bei manchen nach Wochen und bei anderen erst nach einigen Monaten stellt sich die Frage nach der gemeinsamen Zeit als Paar und Sex.
Keine Lust auf Sex nach Geburt
„Vor allem bei Frauen dauert es nach der Geburt eine Weile, bis sie wieder Lust auf Sex verspüren“, sagt Lantzberg. „Viele fühlen sich nicht wohl in ihrem Körper, haben Angst vor Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder verspüren einfach keine Lust.“ Kein Druck, ist hier ihre Empfehlung. Schließlich hat der Körper der Frau gerade ein Kind erschaffen und geboren. Da müsse nicht alles sofort wieder so sitzen wie vor der Schwangerschaft.
Viele möchten verständlicherweise auch warten, bis der Wochenfluss vorbei sei. Das könne bis zu acht Wochen dauern. Die Gebärmutter bildet sich übrigens schon innerhalb der ersten sechs Wochen zurück. Und dann können Paare ja auch ganz langsam anfangen, so Lantzberg, und sich zum ersten Mal geduldig vortasten. Das Tempo bestimme dabei die Frau, schließlich sei es ja ihr Körper, der gerade eine gewaltige Veränderung hinter sich hat. „Auf keinen Fall dürfen sich Frauen einreden, dass ihr Partner sie weniger liebt, nur wenn sie erst mal keine Lust haben“, sagt die Gesundheitspraktikerin.
Starker Beckenboden verbessert Gefühl
Doch ob Sex nach der Schwangerschaft oder davor, Lantzberg weiss: „Eine gestärkte Beckenbodenmuskulatur macht Geschlechtsverkehr auf jeden Fall besser!“ Deshalb sei Rückbildungsgymnastik so wichtig: Hier lernt die Frau, wie sie die Beckenbodenmuskulatur gezielt anspannen und wieder stärken kann. „Jede Frau, die ihren Beckenboden regelmäßig trainiert, fühlt beim Sex mehr“, sagt Birgitt Lantzberg. Das bestätige ihre Erfahrung mit Patientinnen in den vergangenen zwanzig Jahren. Im Englischen gebe es den Ausdruck „Lost penis feeling“: Durch die erschlaffte Beckenbodenmuskulatur findet der Penis des Mannes keinen Halt und umgekehrt fühlt die Frau den Penis weniger. Dagegen helfe nur Training!
„Kräftige Beckenbodenmuskeln schützen auch vor einer unkontrollierten Natursekt-Dusche“, weiß die Expertin. Nicht selten haben Frauen nach Geburt oder später im Alter, wenn das Gewebe lockerer wird, ihre Blase nicht mehr im Griff. Das liege in den allermeisten Fällen an einem untrainierten Beckenboden. Eigentlich eine gute Nachricht: Denn der Großteil der Frauen kriegt ihre Inkontinenz mit regelmäßigen Training wieder in den Griff. Und steigert dabei ganz nebenher die Empfindsamkeit beim Geschlechtsverkehr.
Beckenbodentraining als Lebensprojekt
Doch mit einem Rückbildungskurs nach der Geburt sei es nicht getan, warnt Lantzberg. „Beckenbodentraining ist ein Lebensthema: Wir müssen im Grunde immer regelmäßig trainieren, um Inkontinenz und beispielsweise Folgen einer Senkung der Gebärmutter vorzubeugen“, erklärt sie. Um am Ball zu bleiben und sich immer wieder aufs Neue zum Training zu Hause zu motivieren, empfiehlt sie Frauen das Biofeedbackgerät Lancy Femiscan. Der Hometrainer gibt über Kopfhörer Anweisungen, wie die einzelnen Übungen auszuführen sind und bewertet jede absolvierte Einheit. „Das ist sehr wichtig, denn Frauen wissen oftmals nicht, ob sie den Beckenboden überhaupt richtig anspannen“, sagt Lantzberg. Außerdem würde das Feedback dazu motivieren, seine Leistung zu verbessern.
Nutzen von LANCY Femiscan:
• Unterstützt die Rückbildung nach Geburt
• Stärkt den Beckenboden dauerhaft und beugt so Spätfolgen vor
• Unterstützt bei Senkungen der Gebärmutter
• Festigt das Bindegewebe
• Einfach in den Alltag integrierbar: zu Hause trainieren, wann immer es passt
• Individuelle Rückmeldung über den Trainingsverlauf
• Unterstützt die Sensibilität beim Geschlechtsverkehr
Medizinische Therapiegeräte wie Lancy Femiscan sind verordnungsfähig. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich in der Regel komplett oder mit unterschiedlichen Beträgen, die privaten Krankenkassen übernehmen häufig alle Kosten.
Bei Interesse an einer Biofeedback- und Elektrostimulationsbehandlung, empfiehlt Lantzberg einfach den Frauenarzt darauf anzusprechen. Er kann ein Rezept ausstellen, mit dem das Gerät bei Lancy bezogen werden kann. Und das Wichtigste zum Schluss: „Frauen sind wunderbare Wesen und müssen an sich glauben und sich selbst mögen! Dazu haben sie allen Grund“, sagt Beckenbodenprofi Lantzberg.