Der Begriff Inkontinenz stammt aus dem lateinischen Wort incontinentia, was so viel wie „Unvermögen“ bedeutet. Inkontinenz ist das Unvermögen, Stuhl oder Harn kontrolliert abzugeben oder zu halten. Inkontinenz ist keine Frauenkrankheit! Auch Männer können betroffen sein.
Die Ursachen sind vielseitig. Allen gemein ist, dass das gut aufeinander abgestimmte System aus Schließmuskel, Blasenmuskel und Beckenbodenmuskulatur, sowie den steuernden Zentren und Nerven in Gehirn und Rückenmark, nicht mehr richtig funktioniert. Diese Störung kann organische Ursachen haben, durch eine Erkrankung oder Verletzung des Nervensystems oder der Muskulatur entstanden sein, oder schlichtweg mit zunehmendem Alter zusammen hängen.
Inkontinenz ist nicht nur ein körperliches Problem!
Inkontinenz belastet auch die Seele und das Selbstwertgefühl. Urin oder Stuhl nicht mehr halten zu können, wird als Kontrollverlust über den eigenen Körper empfunden. Rückzug, Isolation und sogar Depressionen sind oft die Folge. Dabei lässt sich Inkontinenz in den meisten Fällen vollständig beheben – wenn man sich überwindet, darüber zu sprechen. Auch in Fällen, in denen eine komplette Heilung nicht möglich ist, kann man die Inkontinenz erheblich zurückdrängen und wieder ein ganz normales Leben führen.
Formen der Inkontinenz
Bei Inkontinenz unterscheidet man zwischen Harninkontinenz (umgangssprachlich „Blasenschwäche“) und Stuhlinkontinenz.
Die Harninkontinenz
Die Harnblase erfüllt zwei wichtige Funktionen:
- Das Speichern des Urins über längere Zeit. In dieser Phase ist der Blasenmuskel (Detrusor) entspannt. Die Blase kann sich ausdehnen und füllen. Der Schließmuskel (Sphinkter) ist angespannt, damit der Urin nicht gleich wieder über die Harnröhre abfließt.
- Das Entleeren des Blaseninhalts zum gewünschten Moment. Dafür zieht sich der Blasenmuskel (Detrusor) zusammen, der Schließmuskel (Sphinkter) erschlafft. Der Urin fließt ungehindert durch die Harnröhre ab.
Damit dieses Anspannen und Entspannen reibungslos funktioniert, müssen die entsprechenden Zentren im Gehirn und Rückenmark zusammenarbeiten und beteiligte Muskeln und Nerven intakt sein. Bei Inkontinenz ist dieses fein aufeinander abgestimmte System gestört.
Die Harninkontinenz ist die häufigste Form der Inkontinenz. Je nach Art und Entstehung unterscheidet man zwischen Drang-, Belastungs-, Reflex- und Überlaufinkontinenz sowie der extraurethralen Inkontinenz. Wie viel Urin dabei unkontrolliert ausgeschieden wird ist nicht entscheidend für die medizinische Diagnose einer Inkontinenz. Entscheidend ist der Verlust der Kontrolle darüber.
Belastungsinkontinenz
Bei einer Belastungsinkontinenz kommt es durch einen erhöhten Druck im Bauchraum, z. B. durch schweres Heben, Springen, Niesen, Husten, zum unwillkürlichen, nur schwer zu kontrollierenden Harnverlust. Dabei kann es sich um ein paar wenige Tropfen wie auch um einen kleineren oder größeren Strahl handeln. Oft besteht dabei kein Harndrang. „Es läuft einfach weg“ oder „Ich kann es nicht mehr halten“ sind häufige Aussagen Betroffener.
Frauen sind dabei wesentlich häufiger von einer Belastungsinkontinenz betroffen als Männer. Dies hängt zum einen mit der Anatomie der Frau zusammen (breiteres Becken, drei Ausgänge statt zwei) sowie schwächeren Beckenbodenmuskeln und hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren. Dazu kommen Schwangerschaft und Entbindung, die den Beckenboden zusätzlich fordern. Eine Belastungsinkontinenz kann bereits in den letzten Schwangerschaftsmonaten oder direkt nach der Entbindung auftreten.
Bei Männern entsteht eine Belastungsinkontinenz vor allem nach Verletzungen im Beckenraum oder nach einer Prostataoperation. Ursache sind versehentliche Verletzungen von Muskeln oder Nerven sowie – insbesondere bei einer Komplettentfernung der Prostata – das Absinken des Blasenschließmuskels.
Gezielte Stärkung
Eine gezielte Stärkung des Beckenbodens durch ein individuell abgestimmtes Beckenbodentraining hat sich bei Belastungsinkontinenz sowohl vorbeugend als auch bei bereits vorhandener Inkontinenz bewährt. Darüber hinaus kann ein regelmäßiges Beckenbodentraining durch die Kräftigung und bessere Durchblutung der Muskulatur auch zu einer erfüllteren Sexualität führen.
Dranginkontinenz
Bei der Dranginkontinenz (auch Urgeinkontinenz genannt) kann die Blase den Urin nicht mehr ausreichend speichern. Betroffene spüren immer wieder einen plötzlichen, übermäßig starken Harndrang. Das Signal „Blase voll“ wird bereits bei geringer Blasenfüllung gegeben. Die Folge: ein plötzlicher, kaum unterdrückbarer Harndrang mit Urinverlust. Bei Männern ist diese Form der Inkontinenz häufig so drastisch, dass sie es nicht mehr bis zur nächsten Toilette schaffen.
Ursachen
Ursache der Dranginkontinenz ist eine gestörte Signalübertragung zwischen Blase und Gehirn beziehungsweise Rückenmark. Vielfach sind hierfür chronische Entzündungen, ständige Reizungen der Blase, z. B. durch Blasensteine oder Harnwegsinfekte, sowie eine erschwerte Blasenentleerung verantwortlich. Auch führen alters- und krankheitsbedingte Veränderungen des Nervensystems (neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose) sowie ein nicht ausreichend behandelter Diabetes zu Fehlfunktionen der Blase.
Prostatavergrößerung
Bei Männern kann auch eine Prostatavergrößerung vorliegen. Ob es sich beim Mann um eine Dranginkontinenz oder eine Prostatavergrößerung handelt, klärt ein Blick auf die Probleme beim Urinieren. Bei einer Prostatavergrößerung leiden betroffene Männer unter häufigem Harndrang bei Tag und Nacht, Startschwierigkeiten beim Wasserlassen und Nachtröpfeln. Eine Dranginkontinenz äußert sich tagsüber, der Strahl ist gut, die Harnmenge eher klein. Es gibt keine Startschwierigkeiten und auch kein Nachtröpfeln.
Eine dauerhafte Besserung der Dranginkontinenz kann mit einer Hemmung der Überaktivität der Reizblase erreicht werden.
Reflexinkontinenz
Bei der Reflexinkontinenz spüren Betroffene nicht mehr, wann die Blase gefüllt ist. Dadurch können Sie die Blase nicht mehr gesteuert entleeren. Sie entleert sich in unregelmäßigen Abständen von selbst; oft aber nicht vollständig. Ursache ist ein Verlust der Blasen-Schließmuskel-Koordination, z. B. als Folge einer Querschnittlähmung (Verletzung des Rückenmarks), aber auch bei neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, Parkinson, Alzheimer.
Überlaufinkontinenz
Ein Abflusshindernis am Blasenausgang ist Ursache der Überlaufinkontinenz. Dies kann z. B. eine vergrößerte Prostata oder eine Harnröhrenverengung (durch Tumor oder Harnsteine) sein. Die Blase ist über einen längeren Zeitraum übermäßig voll, es kommt zum tröpfchenweisen Harnverlust ohne vollständige Entleerung der Blase. Die Blase „läuft über“.
Extraurethrale Inkontinenz
Bei der extraurethrale Inkontinenz wird der Urin nicht über die Harnröhre, die Urethra, ausgeschieden, sondern über Haut, Anus und Scheide. Die Ursache liegt außerhalb der Harnwege (extraurethral) und kann eine angeborene Harnleiterfehlbildung sein oder eine Fistel, die dazu führt, dass der Urin nicht über die Harnröhre abfließen kann.
Enuresis
Der Vollständigkeit halber soll an dieser Stelle auch die Enuresis nicht unerwähnt bleiben. Von einer Enuresis, dem nächtliche Einnässen, spricht man bei Kindern ab dem 5. Lebensjahr, die
- noch nie oder nur über kurze Zeit „trocken“ waren (Primäre Enuresis) oder
- über einen längeren Zeitraum trocken waren und sich wieder einnässen (Sekundäre Enuresis).
Häufig handelt es sich um eine harmlose Entwicklungsverzögerung, die gut mit Biofeedbacktraining therapiert werden kann (z. B. Lancy Micto Mini). Vorsichtshalber sollte aber ein Arzt um Rat gefragt werden, um z. B. eine Fehlbildung der Harnwege auszuschließen.
Inkontinenz ist behandelbar!
Die häufigsten Formen der Harninkontinenz sind die Belastungs- und Dranginkontinenz. Auch Mischinkontinenzen sind möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin und finden Sie gemeinsam heraus, um welche Form der Inkontinenz es sich handelt, um eine passende Therapie einleiten zu können.
Ursachen der Harninkontinenz
In Deutschland sind ca. sechs bis acht Millionen Menschen von einer Harninkontinenz betroffen. Für die verschiedenen Formen der Harninkontinenz können auch die Ursachen sehr unterschiedlich sein.
Frauen sind deutlich häufiger von Harninkontinenz betroffen als Männer. Die Häufigkeit der Inkontinenz steigt außerdem mit zunehmendem Lebensalter. Die verschiedenen Inkontinenzformen sind bei Frauen und Männern unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei Frauen überwiegt die Belastungsinkontinenz. Bei Männern die Dranginkontinenz. Auch sind jüngere Männer seltener von einer Inkontinenz betroffen als jüngere Frauen. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Beckenboden des Mannes nicht durch eine Schwangerschaft und Geburt belastet wird.
Grund einer Harninkontinenz kann sein
- Schwacher Beckenboden, Muskelschwäche
- Blasenerkrankungen (Zystitis, Steine), Reizblase
- Lageveränderung der Blase
- Funktionsstörungen/Verletzungen des Schließmuskels
- Unfall, Trauma oder Tumor
- Operation
- Nervenverletzungen und -reizungen
- Neurologische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer, Schlaganfall
- Diabetes
- Bandscheibenvorfall
- Verletzungen des Rückenmarks (Querschnittlähmung)
- Chronische Infektionen
- Strahlenblase, Chemotherapie
- Medikamente, wie Antidepressiva, Neuroleptika, Diuretika, Abführmittel
- Trink- und Miktionsverhalten – viele Menschen trinken zu wenig, schieben Toilettengänge hinaus oder gehen vorbeugend
- Übergewicht
- Psychische Ursachen
Außerdem bei Frauen:
- Schwangerschaft und Entbindung (Schädigung des Nervus Pudendus (Schamnerv) nach der Geburt eines Kindes)
- Gebärmuttersenkung oder -entfernung
- Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren, Nachlassen der Elastizität des Bindegewebes
- Senkung der Beckenorgane
und bei Männern:
- Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahypertrophie – eine der häufigsten Erkrankungen des Mannes, die in der Regel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auftritt)
- Prostataentzündung
- Prostataoperation (Verletzung des Schließmuskels der Blase)
Die Stuhlinkontinenz
Schätzungen zufolge leiden ca. fünf Prozent der Deutschen (ca. vier Mio. Menschen) an Stuhlinkontinenz, d.h. dem ungewollten Abgang von Stuhl bzw. Gasen. Die Stuhlinkontinenz betrifft Menschen aller Altersgruppen. Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu. Eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur oder des Schließmuskels ist hier der Auslöser. Auch Darmträgheit, Verstopfung und Verletzung, z. B. durch Geburt oder Operationen, können Auslöser sein. Die mit der Symptomatik verbundenen psychischen Belastungen sind meistens enorm.
Schweregrade der Ausprägung
Die Ausprägungen einer Stuhlinkontinenz – und damit der psychische Druck – wird klinisch in drei Schweregrade unterschieden:
- Winde werden nicht zurück gehalten, gelegentliches Stuhlschmieren (Grad 1)
- Flüssiger Stuhl wird nicht zurück gehalten (Grad 2)
- Normaler Stuhl wird nicht zurück gehalten (Grad 3)
Ursachen der Stuhlinkontinenz
Bei einer Dranginkontinenz bemerkt die betroffene Person zwar den Stuhldrang, schafft es unter Umständen aber nicht mehr rechtzeitig zur Toilette. Ist die Nervenwahrnehmung am Darmausgang beeinträchtigt (sensorischen Inkontinenz) wird der Stuhldrang verspätet oder gar nicht mehr bemerkt – der Betroffene ist sich also nicht bewusst, dass eine Entleerung erforderlich ist. Aufgrund ihrer Erkrankung können die Betroffenen im Analbereich nichts spüren und die Darmentleerung nicht bewusst steuern. Sie erfolgt daher unkontrolliert und unwillkürlich. Auslöser kann z. B. ein nicht richtig behandelter Diabetes oder eine Operation sein.
Auch Verstopfung oder ausgeprägte Hämorrhoiden kann Stuhlinkontinenz auslösen. Bei jungen Frauen kommt noch das Risiko durch Schwangerschaft und Entbindung hinzu (Dammrisse/-schnitte).
Grund einer Stuhlinkontinenz kann sein
- Schwacher Beckenboden
- Funktionsstörungen/Verletzungen des Schließmuskels am Darmausgang
- Verletzungen, z. B. nach Operationen oder – bei Frauen – nach Geburt
- Nervenverletzungen und -reizungen
- Unfall, Trauma oder Tumor im Bereich des Rektums
- Diarrhö, chronisch entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn
- Darmträgheit, Verstopfung, Reizdarm (Reizdarmsyndrom)
- Hämorrhoiden (Prolaps), Abszesse, Fisteln, Fissuren
- Neurologische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer, Schlaganfall
- Verletzungen des Rückenmarks
- Medikamente, wie Antidepressiva, Neuroleptika, Diuretika
- Psychische Ursachen
Die Behandlung einer Stuhlinkontinenz richtet sich nach der Ursache. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, es gibt wirksame Hilfen.
Diagnose
Welche Therapie im Einzelfall in Frage kommt, ist je nach Ursache und Form der Inkontinenz unterschiedlich. Pauschale Therapieempfehlungen gibt es bei Harn- und Stuhlinkontinenz nicht. Betroffene sollten sich deshalb von einem Arzt/einer Ärztin beraten lassen.
Anamnese
Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird zunächst in einem Gespräch versuchen herauszufinden, was die genauen Beschwerden sind. Er erhebt Ihre Krankengeschichte. Mögliche Fragen können sein:
- Häufigkeit des Wasserlassens/Stuhlgangs
- Schmerzen
- Wann der unfreiwillige Urin- oder Stuhlabgang erfolgt
- Ob Sie das Gefühl haben, die Blase oder der Darm sind vollständig entleert
- Seit wann die Probleme auftreten
- Konsistenz des Stuhls, etc.
Bei Harninkontinenz kann ein Trink- und Blasentagebuch hilfreich sein (Miktionsprotokoll), in welchem Sie über mehrere Tage notieren, wann und wie viel Wasser Sie lassen mussten, wie stark der Harndrang war, ob es zu unwillkürlichem Harnabgaben kam und wie viel Sie getrunken haben.
Mögliche Untersuchungen
Auch die Untersuchungsmethoden sind sehr vielfältig und reichen von Untersuchungen der Genitalien und des Enddarms, einer Untersuchung von Urin und Stuhl bis hin zu Blasen- und Darmspiegelung, Ultraschalluntersuchungen und einem Test der Nervenfunktion.
Therapie
Eine pauschale Therapieempfehlung gibt es bei Harn- und Stuhlinkontinenz nicht. Die Behandlung wird individuell angepasst – an Ursache, Art und Ausmaß der Beschwerden sowie Ihre persönliche Lebenssituation.
Folgende Möglichkeiten gibt es
- Beckenbodentraining
Vielen Patienten hilft es, ihren Beckenboden zu kräftigen. Das Training sollte dabei unter fachkundiger Anleitung erlernt werden. Oft fällt es Patienten anfangs schwer, die Beckenbodenmuskeln zu spüren und gezielt zu aktivieren. Das Beckenbodentraining muss regelmäßig erfolgen und erfordert etwas Geduld und Ausdauer. - Biofeedbacktraining (z. B. mit LANCY Femiscan)
Beim Biofeedbacktraining lernt der Patient die Schließmuskelspannung bewusst wahrzunehmen und zu steuern. Aktiviert wird die Kontraktionskraft des willkürlichen Schließmuskels. Eine kleine Sonde, die in die Scheide oder den Enddarm platziert wird, misst die Kontraktion des Beckenbodens durch den Patienten, vergleicht diese mit vorgegebenen Werten und sendet ein Signal bei Erreichen der gewünschten Kontraktion. Somit erhält der Patient die Kontrolle darüber, ob die richtige Muskelgruppe in ausreichender Form trainiert wird. Das Training wird nach fachlicher Einweisung mit einem Heimgerät selbstständig zu Hause durchgeführt. Das Biofeedbacktraining wird überwiegend bei Belastungsinkontinenz in Verbindung mit einem Beckenbodentraining eingesetzt. - Elektrostimulation (z. B. mit LANCY Tibialis oder LANCY Cefar Perisitim)
Bei der Elektrostimulation wird der Schließmuskel nicht aktiv vom Patienten angespannt. Die Kontraktion des Muskels wird durch elektrische Stromimpulse ausgelöst. Die Elektroden werden in die Vagina oder in den After eingeführt bzw. wie beim LANCY Tibialis Gerät in der Nähe des Nervus Tibialis am Fußknöchel platziert. Die Behandlung über den Tibialis Nerv ist wesentlich angenehmer als über die Vaginal- bzw. Analsonde. Die Elektrostimulation zeigt sowohl bei Harn- wie auch Stuhlinkontinenz bemerkenswerte Erfolge. Das Training wird nach fachlicher Einweisung mit einem Heimgerät selbstständig zu Hause durchgeführt, der Therapieerfolg regelmäßig kontrolliert. - Blasentraining
Feste Toilettenzeiten, geeignete Getränkewahl und sinnvoll angepasste Trinkmengen. Wichtig: wenig Trinken ist der falsche Weg. Der dadurch konzentrierte Harn verstärkt das Gefühl des Harndrangs und die Gefahr von Infektionen steigt. - Medikamente
- Nervenstimulation
- Operation
Das können Sie selbst außerdem noch tun
- Körpergewicht reduzieren – Übergewicht erhöht das Risiko einer Inkontinenz
- Scharfe Gewürze und Kaffee meiden, sie reizen die Blase
- Bei einer Stuhlinkontinenz kann eine ballaststoffreiche Ernährung helfen. Auf blähende Speisen verzichten.
- Angemessen auf die Toilette gehen. Bei Menschen, die häufig zur Toilette gehen, gewöhnt sich die Blase an die kleinen Urinmengen und ist nicht in der Lage größere Mengen zu speichern. Wer selten auf die Toilette geht überdehnt die Muskulatur und riskiert Funktionsstörungen.
- Entspannungsübungen, wie autogenes Training, bei psychischer Belastung
- Auf das Rauchen verzichten
- Spezielle Inkontinenzhilfsmittel (Vorlagen, Slips, Analtampons, Einmalunterhosen, Kondom-Urinal) verwenden. Diese können helfen im Alltag mit der Inkontinenz besser umzugehen.
Dauerhafte Lösungen sind besser.
Bei LANCY haben wir uns dem Ziel verschrieben, dauerhafte Lösungen zu bieten, die ohne ständig zu erneuernde Produkte auskommen.
Erstattung
Gesetzliche Krankenkassen erstatten unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Inkontinenzprodukte. Je nach Krankenversicherung kann diese unterschiedlich hoch ausfallen.
Ein Kassenrezept, und damit eine Kostenübernahme mit der gesetzlichen Selbstbeteiligung, bekommt man in der Regel, wenn die Inkontinenz
- mindestens mittleren Schweregrad hat,
- Folge einer Grunderkrankung wie Schlaganfall oder Diabetes ist
- oder Folge einer vorausgegangen Operation ist.
Bei privaten Krankenversicherungen hängt die Kostenübernahme vom Tarif ab, den der Versicherte gewählt hat.
Quellen: www.inkontinenz-selbsthilfe.com / www.kontinenz-gesellschaft.de Broschüre Harn- und Stuhlinkontinenz (Blasen- und Darmschwäche) 4/2017