Was bedeutet Elektrostimulation und Biofeedbackverfahren?

Im Beratungsgespräch tauchen diese beiden Begriffe auf. Der Arzt wird festlegen, welche Therapieart für Sie am besten ist. Es kann auch sein, dass er ein Kombinationsgerät wählt, bei dem beide Therapiearten ihre Vorteile vereinigen.

Elektrostimulation (ES)

Die funktionelle Elektrostimulation kommt bei der Stress- und Dranginkontinenz zum Einsatz. Über eine Vaginal- oder Rektalsonde werden kleine, kurze, elektrische Impulse periodisch an den Beckenboden bzw. die Blasenmuskulatur abgegeben.

Elektrostimulation (ES) zur Therapie der Stressinkontinenz

Durch die ES kommt es zu einer maximalen Kontraktion der quer gestreiften Beckenbodenmuskulatur, die ihrerseits zu einer Erhöhung des lokalen Blutflusses und der Kräftigung der Muskulatur führt. Gleichzeitig wird, durch die passive Kontraktion der Muskulatur, die Lokalisation und Funktion ihres Beckenbodens bewusst gemacht. Zwischen den Impulsen gibt es eine stromfreie Phase, damit sich die Muskulatur erholen kann. Da Nerven durch elektrische Impulse die Informationen weiterleiten, ist es gut verständlich, dass durch eine ES die Nervenfasern regenerieren und die Muskulatur angespannt werden kann.

Die ES sollte 1 – 2 mal täglich 10 Minuten mit einer spürbaren, aber nicht schmerzhaften Stromstärke erfolgen. Therapiedauer 3 Monate, danach kann individuell über eine Verlängerung entschieden werden.

Elektrostimulation bei der Dranginkontinenz

Die ES soll insbesondere die glatten Muskelfasern der Blasenwand und die Nerven beruhigen. Ziel ist es, eine Hemmung des überaktiven Detrusors (Blasenmuskel) zu bewirken.

Dieses geschieht mit einer Frequenz von 10 Hz detonisierend zum Lösen einer Spastik, kontinuierlich 10 bis 20 Minuten, je Tag 1 bis 2 mal.

Das Biofeedbackverfahren

Das EMG Biofeedbacktraining ist eine Methode durch Bewusstmachung (feedback) von körperlichen (bio) Funktionen, auf diese Funktionen Einfluss zu nehmen und sie zu verändern. Beim EMG Biofeedback registriert die Vaginal- oder Rektalsonde die An- und Entspannung der Beckenbodenmuskulatur. Dabei werden die natürlichen, körpereigenen Mikroimpulse der Muskulatur registriert, die diese bei jeder Anspannung aussenden.

Stärke und Ausdauer wird über den Sphinkter-Trainer angezeigt oder sprachlich wiedergegeben. Sie lernen mit Spaß und die Erfolgsmeldungen motivieren Sie weiterhin den Beckenbodenmuskel-Aufbau und auch die Beckenbodenmuskel-Entspannung zu trainieren..
Täglich 2 mal 10 Minuten intensives Training über 3 Monate.

Kombiniertes Training ES und EMG

Es lassen sich mit Hilfe eines Therapiegerätes die Wirkungen beider Therapieformen kombinieren.