Erektionsprobleme und erektile Dysfunktion: Ursachen, Symptome und Behandlung
Erektionsstörung belasten. Wir helfen Ihnen zur Freiheit. (Bild: © Zerbor)Eine ganze Reihe von Problemen können die männliche Sexualität beeinträchtigen. Ein Beispiel stellt die sogenannte erektile Dysfunktion dar – umgangssprachlich auch häufig als Impotenz oder Erektionsstörung bezeichnet. Erektile Dysfunktion (ED) bedeutet, dass der Mann in mehr als 2/3 der Fälle keine Erektion bekommen oder aufrecht erhalten kann, die für ein befriedigendes Sexualleben ausreicht. Der Penis erschlafft vorzeitig und erreicht keine ausreichende Steifheit. Diese Probleme bestehen dabei über eine Dauer von mindestens sechs Monaten. Nicht unbedingt handelt es sich sofort um eine behandlungsbedürftige Störung, wenn es hin und wieder einmal “nicht klappt”. Eine erektile Dysfunktion kann mit dem Alter jedoch zunehmen. Knapp jeder zehnte Mann unter den 40- bis 49-Jährigen ist betroffen, bereits jeder dritte unter den 60- bis 69-Jährigen. Wie häufig die Impotenz bei Männern aber wirklich vorkommt, ist nicht gänzlich bekannt, weil viele Betroffene keinen Arzt aufsuchen. Das Universitätsklinikum Frankfurt schätzt, dass die Impotenz ungefähr im Alter von 65 Jahren 20 bis 25 Prozent der Männer betrifft.
Erektile Dysfunktion – Die Ursachen
Bei der Erektion handelt es sich um einen komplexen Vorgang, bei dem Nervensystem, Hormone, Blutgefäße und Muskeln zusammenspielen müssen. Für die erektile Dysfunktion können die Ursachen demnach verschieden sein. Auftreten kann die erektile Dysfunktion auch als Konsequenz einer anderen Erkrankung oder sogar ohne nachweisbare Ursache. Die häufigsten Krankheiten, die mit einer Erektionsstörung verbunden sind:
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
- Prostatavergrößerung
- Gefäßverkalkung (Arteriosklerose, Arterienverkalkung): der häufigste Grund für die Impotenz. Dabei fließt nicht genug Blut in den Penis.
- Zuckerkrankheit: Die Gefäßwände „verzuckern“, im Penis kommt nicht ausreichend Blut an.
- Prostatavergrößerung
- Testosteronmangel: schwächt die Erektionsfähigkeit
- Hoher Nikotin- und Alkoholkonsum
- Nierentransplantation
- Fettstoffwechselstörungen
- Medikamentennebenwirkungen
- Neurologische Erkrankungen, z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Schlaganfall: Sie alle stören die Signalübermittlung
- Bandscheibenvorfall: stört die Weiterleitung der Nervenimpulse
Zu einer erektilen Dysfunktion können ebenfalls Operationen führen. Geschädigt werden hier manchmal die Nervenbahnen, die zum Penis führen bzw. vom Penis ausgehen. Die Entfernung der Prostata bei Männern mit Prostatakrebs wäre ein Beispiel dafür. Auch Verkehrsunfälle mit Schädigungen der Genitalien können die erektile Dysfunktion verursachen. Allerdings kann nicht nur die Schädigung von Nerven und Muskeln zu einer verminderten Erektionsfähigkeit führen sondern auch eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur. Oftmals handelt es sich um die Kombination mehrerer Risikofaktoren, wie z.B. Gefäßverengung und eine schwache Beckenbodenmuskulatur, die oft durch die moderne Lebensführung entstehen. Eine genauso wichtige Rolle spielt aber auch die männliche Psyche. Dass psychische Ursachen wie Depressionen, Ängste, Hemmungen, fehlendes Selbstbewusstsein, Stress, Partnerschaftskonflikte, Versagensängste und Schuldgefühle zur Impotenz führen können, meinen zumindest die Mediziner.
Symptome von Erektionsstörungen
Erkennen lässt sich die erektile Dysfunktion daran, dass sich der Penis für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr nicht mehr ausreichend versteift oder dass der Mann die Erektion nicht aufrechterhalten kann. Neben der Impotenz treten manchmal auch andere sexuelle Funktionsstörungen auf, beispielsweise der verzögerte Samenerguss.
Behandlungsmöglichkeiten der erektilen Dysfunktion
Die erektile Dysfunktion wird bei den meisten Männern von einer anderen Grunderkrankung ausgelöst. Deshalb sollte zuerst diese behandelt werden. Wenn dagegen ein Medikament für Erektionsprobleme sorgt, so sollte möglichst ein anderes Präparat verwendet werden. Bei erektiler Dysfunktion gibt es eine Reihe verschiedener Therapien. Die bekanntesten sind:
Vakuum-Erektionspumpen sind medizinische Hilfsmittel, um eine Erektion zu erlangen. Auf den Penis wird ein Zylinder aufgesetzt, der einen Unterdruck erzeugt. Hierdurch füllen sich die Schwellkörper mit Blut und es kommt zu einer Versteifung des Gliedes. Ein Stauring, der über den Penisschaft gestreift wird, verhindert beim Abnehmen des Zylinders den Rückfluss des Blutes und hält die Erektion aufrecht. Mit der so gehaltenen Erektion ist ein normaler und befriedigender Geschlechtsverkehr möglich. Bei Lancy bieten wir hierzu das Active Erection System sowie das Manual Erection System an.
Medikamentöse Therapie: Eingesetzt werden heute am häufigsten die sogenannten Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-5-Hemmer) . PDE-5-Hemmer entspannen in den Schwellkörpern die glatten Muskelzellen, sorgen für eine genügende Blutzufuhr und somit eine Erektion. Die sexuelle Lust steigern die Medikamente aber nicht. Sexualhormone helfen bei einem nachgewiesenen Testosteronmangel. Zugeführt wird das Testosteron als Gel, Pflaster, Tablette oder Injektion. Bei medikamentöser Behandlung der ED sind jedoch mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten.
Auch die Naturheilkunde bietet einige Mittel zur Unterstützung der Erektion und Sexualität. Zum Beispiel gilt Yohimbin als Aphrodisiakum und stammt aus der Rinde des Yohimbe-Baumes, der in Westafrika wächst. Die genaue Wirkung von Yohimbin ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Eingesetzt wird die Substanz vor allem bei leichten psychischen und organischen Störungen der Erektionsfähigkeit. Ebenso wird Maca und Ginseng traditionell als erektionsförderndes und erektionsstärkendes Mittel eingesetzt. In diesem Zusammenhang bieten wir die Männeressenz an, die Ihnen weiterhelfen kann.
Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie (SKAT): SKAT war die einzige Therapie, bevor die PDE-5-Hemmer auf den Markt kamen. Vor dem Geschlechtsverkehr injiziert sich der Mann ein Medikament mit einer dünnen Nadel in den Schwellkörper des Penis. Prostaglandin E1 oder Papaverin sind dabei die aktiven Wirkstoffe. Die glatte Penismuskulatur soll durch die beiden Substanzen erschlaffen und in die Schwellkörper eine verstärkte Blutzufuhr ermöglichen. organischen Störungen der Erektionsfähigkeit. Ebenso wird Maca und Ginseng traditionell als Erektionsförderndes und Erektionsstärkendes Mittel eingesetzt.
Transurethrale Applikation vasoaktiver Substanzen (MUSE): Den Wirkstoff Prostaglandin E1 verabreichen sich die Männer selbst über einen Plastik-Applikator, welcher in die Harnröhre eingeführt wird. Das Medikament entspannt im Penis die glatten Muskeln, die Schwellkörper werden kräftiger durchblutet und es entsteht die Erektion.
Operative Verfahren: Gegen die erektile Dysfunktion helfen manchmal Arterien- und venenchirurgische Eingriffe, sowie Schwellkörperimplantate.
Aufbau der beteiligten Muskulatur: Die glatten Muskelzellen, die um die Schwellkörper des Penis liegen entspannen sich während einer Erektion, sodass Blut in den Penis fließen kann und dieser steif wird. Die Beckenbodenmuskulatur hingegen unterstützt die Erektion dadurch, dass sie angespannt vorliegt und verhindert, dass das Blut zu schnell aus dem Penis abfließen kann. Eine Verbesserung dieser Muskulaturen durch Beckenbodentraining oder spezialisierte Geräte vereinfacht die Erektion und erhöht ihre Qualität merklich
Viele Männer sind sehr erschüttert, wenn der Arzt zu ihnen sagt, dass ihre erektile Dysfunktion psychisch bedingt ist. Wenn es sich um die psychischen Ursachen handelt, helfen Psychotherapie und psychologische Betreuung. Da eine Erektionsstörung auch die Partnerin betrifft, sollte sie ebenfalls mit einbezogen werden. Gezielte Schutzmaßnahmen gegen Erektionsprobleme gibt es nicht. Ausgewogene Ernährung (ungesättigte Fettsäuren, Vollkornprodukte, viel Obst und Gemüse, mehr Fisch als Fleisch), ein normales Körpergewicht und ausreichende Bewegung gelten als allgemein vorbeugend. Am besten sollten Männer kein Nikotin genießen – und Alkohol nur in Maßen. Bestehende Grunderkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Diabetes sollten immer rechtzeitig behandelt werden.