Behandlungsmöglichkeiten bei fehlender Sensibilität
In verschiedenen Lebensabschnitten ist das Bedürfnis nach Sex unterschiedlich stark ausgeprägt. Wenn ein Partner überhaupt keine Lust auf Geschlechtsverkehr hat, kann das in einer Beziehung schnell zum Problem werden.
Beckenbodenübungen steigern die sexuelle Erregung
Der Beckenboden stellt den Verschluss des Beckenausgangs dar. Es handelt sich dabei um ein kompliziertes Geflecht aus Bindegewebe und vielen Muskeln, die den After und einen weiteren teil des Enddarms, die Harnröhre und die Scheide umfließen. Beteiligt sind die Beckenbodenmuskeln auch an der sexuellen Erregung: Die sexuelle Erregung lässt sich somit zusätzlich steigern, wenn mit diesen Muskeln gespielt und geübt wird. Auf diese Weise wird auch die Durchblutung im Becken verbessert. Dank Beckenbodenübungen wird die Scheide beim Sex feuchter und sorgt für einen größeren Genuss. Hier stellen wir von LANCY Ihnen viele Übungen vor, die zum Teil auch nicht ganz einfach sind. Wenn Sie diese Übungen aber regelmäßig durchführen – am besten täglich – so wird dies sich auf jeden Fall lohnen. Wichtig dabei ist, dass Sie die Übungen am Anfang sehr langsam durchführen und sich Zeit lassen. So werden Sie Ihren Beckenboden auch besser spüren.
Spielen heißt Bewegung
In erster Linie heißt das Spielen mit den Beckenbodenmuskeln diese abwechselnd anzuspannen und zu entspannen. Es ist dabei ganz wichtig, dass Sie die Muskeln auch entspannen und nicht nur anspannen. Diese Bewegungen der Muskeln unterstützen die Durchblutung, was enorm wichtig ist, um beim Sex feucht zu werden und Empfindungen ausgiebig wahrzunehmen. Während Sie mit Ihren Beckenbodenmuskeln spielen, sollte sich Ihr Körper zusätzlich aktiv bewegen.
Muskelentspannung und –anspannung spüren lernen
Versuchen Sie auch, langsam Ihre Beckenbodenmuskeln anzuspannen – als ob Sie den Urinstrahl zurückhalten würden. Aber Achtung: Das Bild mit dem Urinstrahl soll Ihnen nur dazu nutzen, dass Sie sich die Übung leichter vorstellen können. Die Übung sollten Sie keinesfalls beim Urinieren machen, weil es für die Blase nicht gut ist. Probieren Sie die bereits angespannten Beckenbodenmuskeln noch stärker anzuspannen, dann aber wieder etwas leichter. Achten Sie aber darauf, bei den Beckenbodenmuskeln-Übungen nicht automatisch auch den Po und die Beine anzuspannen. Nur die Beckenbodenmuskeln spannen Sie richtig fest an – etwa drei Sekunden lang – und entspannen diese dann langsam wieder. Diese Übung wiederholen Sie am besten mehrere Male täglich und nehmen sich auch genügend Zeit dafür. Es ist wichtig die Beckenboden-Übungen langsam zu machen, weil Sie so Ihre Beckenbodenmuskeln besser spüren.
Den Beckenboden zwischendurch öfter anspannen und entspannen
Wenn Sie im Allgemeinen fühlen, dass in Ihrem Beckenboden eine eher hohe Spannung herrscht, so können Sie es sich angewöhnen, Ihre Beckenbodenmuskeln mehrmals am Tag für ca. drei Sekunden kräftig anzuspannen und dann langsam wieder zu entspannen. Die Entspannung ist nach der hohen Spannung deutlich tiefer. Auf diese Weise können Sie tagsüber regelmäßig für Entspannung im Beckenboden sorgen.
Das Spiel der Beckenbodenmuskeln unterstützt Bauchatmung
Die Bauchatmung ist für Beckenboden-Muskelübungen ebenfalls sehr hilfreich. Die Muskeln im Becken und Bauch ziehen sich beim Ausatmen etwas zusammen, um die Luft herauszulassen. Deshalb sollten Sie beim Anspannen der Beckenbodenmuskeln probieren ganz auszuatmen. Legen Sie dazu die Hand auf Ihren Bauch. Sie entspannen Ihre Muskeln wieder beim Einatmen, sodass die Luft ungestört hineinfließen kann.
Scheidenmuskeln mit dem Finger erforschen
Legen Sie sich ins Bett oder an einen anderen bequemen Platz und befeuchten Sie Ihre Finger. Während Sie in die Scheide einen oder zwei Finger einführen, sollen Sie zur gleichen Zeit die Beckenbodenmuskeln an- und entspannen. Können Sie mit den Fingern spüren, wie sich Ihre Scheidenmuskeln anspannen und entspannen? Können Sie die Finger mit der Scheide „greifen“ und wieder „freilassen“? Das ist reine Übungssache. Achten Sie also darauf, was Sie spüren. Dass Sie das gleich sexuell erregend finden, ist nicht unbedingt zu erwarten.
Für besseren Sex den PC-Muskel trainieren
Zwischen dem Scham- und Steißbein liegt der sogenannte PC-Muskel. Dieser umschließt im Beckenbodenbereich die Geschlechtsorgane. Der PC-Muskel stützt die inneren angrenzenden Organe und sorgt dafür, dass diese Organe nicht absinken. Er steht zudem mit dem Schamnerv “Nervus Pudendus” in Verbindung, der die Reizsignale unserer Geschlechtsorgane an das Gehirn leitet und dort Endorphine und Sexualhormone ausschüttet. Es gibt außerdem eine Nervenverbindung dieses Muskels zum Beckennerv, der erneut in Verbindung mit der Blase und dem Uterus der Frau steht, bzw. mit der Blase und der Prostata des Mannes. Den PC-Muskel sollten Sie zuerst einmal lokalisieren, um ihn nachfolgend bewusst anspannen zu können. Wenn Sie den Harnstrahl beim Urinieren aktiv unterbrechen, machen Sie ihn am einfachsten ausfindig. Die Beckenbodenmuskulatur einfach für kurze Zeit anspannen, halten und erneut loslassen. Starten Sie mit etwa zehn Wiederholungen und steigern Sie die Intervalle und die Häufigkeit des Anspannens kontinuierlich. Sie können diese und ähnliche Kegelübungen überall unbemerkt ausführen: im Bus, beim Zähneputzen, im Schulunterricht, beim Fernsehen oder im Bett.
Nur regelmäßige Übung garantiert Erfolg
Nach etwa einer Woche Training können Sie auch etwas komplexere Übungen versuchen. Inzwischen wissen Sie genau, welche Muskeln Sie beim Training anspannen und entspannen müssen. Während Sie die Anspannung halten, zählen Sie langsam von 1 bis 10. Genauso lang brauchen Sie dann wieder zu entspannen! Das Weiteratmen dabei nicht vergessen. Genau so bedeutsam wie die Anspannung ist auch die Entspannung. Wiederholen Sie diese Übung ungefähr 5 Minuten lang. Nach kurzer Pause sollen Sie den Muskel schnell noch 10 Mal hintereinander anspannen und entspannen. Etwa 3 bis 5 Mal täglich führen Sie diese Übungen aus. Bedenken Sie dabei: Nur wenn Sie regelmäßig und über mehrere Wochen lang trainieren, wird Ihr Training auch Erfolg haben, denn Muskulatur benötigt Zeit, um sich aufzubauen.