Stuhlinkontinenz bei Frauen

Schätzungen zufolge leiden ca. fünf Prozent der Deutschen (ca. vier Mio. Menschen) an Stuhlinkontinenz, d. h. dem ungewollten Abgang von Stuhl bzw. Gasen. Die Stuhlinkontinenz betrifft Menschen aller Altersgruppen. Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu. Eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur oder des Schließmuskels ist hier der Auslöser. Die mit der Symptomatik verbundenen psychischen Belastungen sind meistens enorm.

Bei einer Dranginkontinenz bemerkt die betroffene Person zwar den Stuhldrang, schafft es unter Umständen aber nicht mehr rechtzeitig bis zur Toilette. Bei einer sensorischen Inkontinenz wird der Stuhldrang nicht bemerkt – der Betroffene ist sich also nicht bewusst, dass eine Entleerung erforderlich ist. Aufgrund ihrer Erkrankung können die Betroffenen im Analbereich nichts spüren und die Darmentleerung nicht bewusst steuern. Sie erfolgt daher unkontrolliert und unwillkürlich.

Schweregrade

Die Ausprägungen einer Stuhlinkontinenz – und damit der psychische Druck – wird klinisch in drei Schweregrade unterschieden: Winde werden nicht zurück gehalten, gelegentliches Stuhlschmieren (Grad 1), flüssiger Stuhl wird nicht zurück gehalten (Grad 2), normaler Stuhl wird nicht zurück gehalten (Grad 3).

Was sind mögliche Ursachen einer Stuhlinkontinenz?

  • Verletzungen, z. B. nach Geburt (Dammschnitt/riss) oder Operation
  • Beckenbodenschwäche, Funktionsstörungen/Verletzungen des Schließmuskels am Darmausgang
  • Unfall, Trauma oder Tumor im Bereich des Rektums
  • Diarrhö, chronisch entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn
  • Darmträgheit, Verstopfung, Reizdarm (Reizdarmsyndrom)
  • Neurologische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, Nervenschädigungen oder Parkinson
  • Hämorrhoiden (Prolaps), Abszesse, Fisteln, Fissuren
  • Medikamente, wie Abführmittel oder Antidepressiva
  • Psychische Ursachen

Therapiemöglichkeiten

Viele Betroffene schämen sich, ihren Arzt/ihre Ärztin auf ihr Problem anzusprechen. Ein Fehler, denn es gibt wirksame Therapien. So kann z. B. über die Stimulation des Schienbeinnervs (Nervus Tibialis), die Beckenbodenmuskulatur aktiviert werden. Mit Hilfe von Klebeelektroden, die am Fußknöchel in der Nähe des Tibialis-Nervs angebracht werden, wird der Nerv ca. 20 Minuten mit kurzen Impulsen gereizt, die er dann an den Beckenboden weiter gibt. Hierdurch wird eine Stärkung des Schließmuskels bei gleichzeitiger Beruhigung der Darmbewegung erreicht. Bereits nach nur drei Monaten lassen sich spürbare Ergebnisse erzielen.

Tibialis Therapiegerät_01_Lancy ElektromedizinTherapie mit LANCY Tibialis

Medizinische Therapiegeräte sind verordnungsfähig. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich in der Regel mit unterschiedlichen Beträgen, die privaten Krankenkassen übernehmen häufig die Kosten komplett. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin.

 

Gerne beraten wir Sie diskret bei Fragen zum Thema Stuhlinkontinenz, zur Behandlung mit LANCY Tibialis sowie den Möglichkeiten der Kostenerstattung durch Ihre Krankenkasse. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir sind sehr gerne für Sie da.